Jugendfeuerwehr

Mönchhagen

gegr. 1992

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Warum darf man Fettbrände nicht mit Wasser löschen?

Das habt ihr vielleicht schon mal gehört – wenn in der Küche das Öl im Topf zu heiß wird und anfängt zu brennen (was euch ja nicht passiert, da ihr den Topf nicht aus den Augen lasst), darf man diesen Brand nicht mit Wasser löschen. Statt dessen packt man einen Deckel auf den Topf oder nimmt eine Löschdecke (die man in Herdnähe natürlich hängen hat!) und erstickt die Flammen.

Unter der gelblichen Schicht steht eine klare Schicht Wasser. Wasser sinkt unter das Öl, weil es schwerer ist.

Warum denn nicht mit Wasser?

Nehmt euch mal ein Gefäß, füllt etwas Öl hinein und gießt dann Wasser dazu. Was passiert? Das Wasser sinkt nach unten, unter das Öl. Wasser ist nämlich schwerer als Öl. Das würde auch Löschwasser tun, es würde im heißen Öl nach unten sinken. Da das Öl heiß ist, heizt sich auch das Wasser auf. Es wird so heiß, dass es verdampft. Und zwar sehr schnell, von einem Moment auf den anderen. Naja, und?, denkt ihr vielleicht, dann verdampft es eben.
Aber Vorsicht – Wasserdampf hat ein viel größeres Volumen, Dampf braucht viel mehr Platz als flüssiges Wasser. Wie viel mehr – das sehen wir in einem nächsten Experiment.

Dazu braucht ihr einen Luftballon. In den füllt ihr einen Esslöffel Wasser und knotet den Ballon zu. Dann legt ihr ihn auf einen Teller in die Mikrowelle und erhitzt ihn für etwa 40 bis 50 Sekunden. Das Wasser verdampft und der Ballon bläht sich auf – und zwar nicht wenig! Anschließend lasst ihr den Ballon wieder abkühlen, dabei verflüssigt sich das Wasser wieder und der Ballon wird wieder klein.
Bis er wieder ganz klein ist, fasst ihr ihn nicht an. Der Dampf im Ballon ist heiß, noch heißer als kochendes Wasser!

In der Mikrowelle verdampft das Wasser im Ballon und dehnt sich aus.
Vorsicht! Der Ballon ist heiß!

Nun haben wir also gesehen, wie stark sich Wasser ausdehnt, wenn es verdampft!

Beim Braten (hier ist es Fisch) verdampft das Wasser aus dem Lebensmittel im heißen Fett. Deshalb spritzt es.

Also – Wasser sinkt im Öl nach unten, verdampft in der Hitze und dehnt sich dann stark aus. Erinnert ihr auch noch an das Kohlendioxid, das blubbernd und schäumend aus dem Essig entwichen ist, als wir den Kohlendioxidlöscher gebaut haben? Gas ist leichter als eine Flüssigkeit, es steigt also auf und entweicht aus der Flüssigkeit. Das tut auch der Wasserdampf in dem Öl. Nachdem das flüssige Wasser erstmal eingesunken ist, entweicht der Dampf dann wieder. Deshalb spritzt es beim Braten so. Das Wasser aus dem Fleisch verdampft im Bratfett, dehnt sich aus und enweicht. Das geschieht so rasch, dass es selbst im Bratfett zu kleinen Explosiönchen kommt: Es spritzt.
Und nun stellt euch vor, das Öl brennt, ist also noch heißer als das Bratfett. Das Löschwasser verdampft noch schneller. Das Ganze explodiert regelrecht, das verdampfende Wasser reißt das brennende Öl mit aus dem Topf und es gibt eine riesige Flamme! Die ganze Küche würde in Flammen stehen!

In dem Topf brennt Öl (oben). Der Kamerad von der FFw Mönchhagen kippt dann (wohlweislich aus sicherer Entfernung) ein wenig Wasser dazu. Eine gewaltige Flamme schießt aus dem Topf.

Deshalb niemals Ölbrände mit Wasser löschen!

Vorführung einer Fettexplosion der FFw Groß Klein (Rostock) bei der „Kinder-Uni“.
Fettexplosion als animiertes GIF

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zuletzt aktualisiert: April 2012