Freiwillige Feuerwehr Mönchhagen

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Einsatznachsorge für Einsatzkräfte

Wenn es brennt, wenn ein schwerer Unfall geschieht, wenn Hochwasser Leben und Eigentum bedroht – dann ruft man Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, THW. Manche Einsätze sind jedoch nicht nur für die Betroffenen besonders belastend, sondern auch für die Einsatzkräfte.
Wer kümmert sich um die Einsatzkräfte nach solchen belastenden Einsätzen? Dafür gibt es in M-V die ehrenamtlich tätigen SbE-Teams, wobei SbE für „Stressbearbeitung nach belastenden Einsätzen“ steht.

Was ist das SbE-Team?

Das SbE-Team ist Teil der PSNV (psychosozialen Notversorgung) in MV, und zwar der Teil, der sich bei Bedarf speziell um die Einsatzkräfte kümmert. (Mehr Information findet man auf der Internetseite psnv-mv.de vom Brand- und Katastrophenschutzes in M-V.)
Das SbE-Team besteht aus speziell ausgebildeten Einsatzkräften (den Peers) aus z.B. Feuerwehr, Rettungsdienst, Seenotrettung sowie Psychologen, Fachärzten und Pastoren, die allesamt ehrenamtlich für das SbE-Team tätig sind. Sie unterliegen der Schweigepflicht und dem Datenschutz.

Wer kann das SbE-Team anfordern?

Jede Führungskraft, aber auch jede Einsatzkraft kann nach einem belastenden Einsatz um Unterstützung durch das SbE-Team bitten – also nicht nur die Wehrführung, sondern jede*r, der*die bei dem belastenden Einsatz dabei war.
Nach einer Anforderung steht das SbE-Team möglichst schnell und natürlich auch kostenfrei zur Verfügung.

Wie kann das SbE-Team angefordert werden?

Man kann das SbE-Team über die Leitstellen oder über die Landeszentralstelle PSNV anfordern (Kontaktdaten sind über die Internetseite psnv-mv.de zu ermitteln).

Was macht das SbE-Team?

Das SbE-Team bietet nach einem belastenden Einsatz Gespräche an, sowohl Einzel- wie auch Gruppengespräche. Es hat sich gezeigt, dass solche Gespräche häufig leichter fallen, wenn die Einsatzkräfte mit einem Fremden sprechen können, der aber dennoch Einsatzsituationen kennt. Sollte dies nicht ausreichen und weitere Hilfe von z.B. Psychotherapeuten oder Fachärzten notwendig sein, hilft das SbE-Team bei der Vermittlung entsprechender Ansprechpartner. Daneben bietet es auch Informationsveranstaltungen an, unabhängig von konkreten Einsätzen.

Wann ist ein Einsatz ein besonders belastender?

Besonders belastend kann ein Einsatz dann werden, wenn man selbst in Gefahr gerät oder Verwandte oder Freunde unter den Betroffenen sind. Sinneseindrücke wie Schreie oder Gerüche können besonderen Stress hervorrufen, aber auch Schaulustige oder die Presse. Trägt man Verantwortung im Einsatz, muss unter Zeitdruck Entscheidungen treffen, ist aus der Übung oder hatte im Gegenteil zu viele Einsätze zu bewältigen, kann das Stress erzeugen, genau wie das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn man helfen möchte, aber nicht kann, weil es z.B. zu gefährlich ist oder aus technischen Gründen unmöglich. Neben diesen mit dem Einsatz verbundenen Ursachen gibt es weitere Umstände, die mit der eigenen Lebenssituation zusammenhängen, die besondere Belastung bedeuten können – wie ohnehin schon durch die Arbeit unter Druck stehen oder durch familiäre Ausnahmesituationen.

Welche Folgen kann ein belastender Einsatz haben?

Man unterscheidet
1. die akute Belastungsreaktion: tritt bis ca. 24 Stunden nach dem Einsatz auf, z. B. Herzklopfen, Schweißausbrüche, Unaufmerksamkeit, Angst, Aggression, Unruhe.
2. die akute Belastungsstörung: tritt bis ca. 4 Wochen nach dem Einsatz auf, z. B. Teilnahmslosigkeit, Schuldgefühle, sich wie ferngesteuert fühlen, körperliche Beschwerden ohne Ursache.
3. die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): tritt noch Wochen und Monate nach dem Einsatz auf.

Normalerweise sollten die Beschwerden binnen 4 Wochen abklingen; eine PTBS gehört in die Hände von Fachleuten/Medizinern. Eine PTBS gilt deshalb als Arbeitsunfall und ist ein Fall für die Feuerwehrunfallkasse. Es ist daher sinnvoll, im Einsatzbericht zu vermerken, wenn ein Einsatz besonders belastend war, damit dies dokumentiert ist.
Es ist ratsam, sich nach einem belastenden Einsatz selbst zu beobachten – ist irgendwas anders als vorher, fühle ich mich anders, habe ich Beschwerden, die vorher nicht da waren? – und sich rechtzeitig Hilfe zu holen.

Kann man auch schon vorher etwas tun?

Eine gewisse Prävention können möglichst realistische Ausbildungen bieten, um auf Einsatzszenarien möglichst gut vorbereitet zu sein.

Nach einem Einsatz kann man z. B das SbE-Team präventiv rufen, bevor sich Symptome bei Kamerad*innen bemerkbar machen.

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